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vespa4fun.de >Galerie>Italientour 2009

Vespa-Tour Italien 09

Es ist Sommer 2009. Wir sitzen am See und unterhalten uns so, es kommt die Frage auf, wer denn Lust hätte quer durch die Alpen zu fahren. -Die ersten sind gleich gefunden. Wohin eigentlich??? -hauptsache schöne Gegend, evtl. ein See als Ziel, oder ans Meer? Wir beschlossen also unser Vorhaben die nächste Zeit zu machen, und ganz locker und kurzfristig zu machen. Als erstes Ziel peilten wir den Comersee an. Wenn man dann noch Lust hat gehts weiter an den Gardasee. "Wann fahr mer??"

Montag den 17.08. ging‘s los. Erst mal Sachen packen und auf der Vespa verstauen. Kaum zu glauben was da alles drauf geht. Dann Route festlegen und die größeren Orte auf ein Zettel schreiben den man anschließend auf die Vespa klebt. Abfahrt von Veesers, Wolfegg.
Schön durch‘s Hinterland mit Ziel Lago di Como ging es durch zahlreiche Städte.
Wangen-Lindau-Bregenz-Au-Altstätten-Oberriet-Moos-Sennwald-Salez-Sevelen-Sargans-Bad Ragaz-Chur-Malix-Lenzerheide-Tiefencastel-Savognin-Mulegns-Bivio-Silvaplana-Maloggia-Castasegna-Chiavenna-Mezzola-Dubino-Domaso-Dongo-San Siro.
Wir sind dann die linke Seite entlang runter gefahren in der Hoffnung eine Wiese für unser Zelt zu finden, leider gibt es sowas dort nicht und da es immer dunkler wurde entschlossen wir uns wieder hoch zufahren um einen Camping-Platz aufzusuchen. Der Erste schickte uns weg, der zweite wollte auch erst aber die Besitzerin wurde dann doch weich und gab uns ein kleines Plätzchen, knapp 30m zum Wasser. Nach dem Ritt erst in den See und dann unter die heiße Dusche.

Dienstag den 18.08. Erst mal ab in den See zum wach werden und schauen wo wir in der Dunkelheit gelandet sind. Der Comersee war klar, etwas steinig und von der Temperatur nicht zu kalt. Dann für’s Frühstück und neue Wasserflaschen für die weitere Fahrt kaufen. Das Zelt abbauen ging recht zügig. Aufsatteln, Zettel mit den Städten umdrehen und weiter.
Mit der Fähre auf die rechte Seite nach Varenna-Lecco-Brivio-Bergamo-Brescia-Bedizole-Lido di Lonato.
Sehr trockene und heiße Gegend wir waren froh nach ein paar versehentlichen Km auf der Autostrada am Lago di Garda angekommen zu sein. Auf dem Campingplatz wurde uns von einer Bekannten empfohlen die 2 Wochen vorher dort war. Es sollte angeblich Sandstrand geben. Gab es auch aber auch lauter Seegras und das Wasser war trüb. Trotzdem erst mal wieder ab ins Wasser. Wasser war wärmer als am Comersee aber auch windiger und sehr viel heißere Lufttemperatur. Zelt aufbauen und wieder Essen kaufen. Wir sind abeds dann in ein Restaurant in der Nähe. Wir entschlossen uns einen Tag am Gardasee zu bleiben.

Mittwoch den 19.08. Nach einer Nacht in der jeder nur wenig schlief weil es einfach auch nachts zu heiß war. Basti schlief vor dem Zelt bei seiner Vespa er hatte wenigstens etwas kühlenden Wind. Frühstücken, baden, am Strand liegen, pennen, essen gehen. Wir sind in eine gute Pizzeria-Bar in der Nähe gelaufen. Nach dem Essen dann Bier und Wein am Strand.

Donnerstag den 20.08. Frühstücken, Zelt abbauen und los. Ab hier ohne zettel und nur nach Schilder und Gefühl. Bereits nach ca. 30m hinter dem Zeltplatzgelände blieb die erste Vespa stehen, -abgesoffen… Neue Kerze rein und weiter geht’s. Da wir schnell heim wollten, entschlossen wir uns, ab und zu, illegaler Weise wieder die Auto-Strada zu benutzen. Salo-Limone-Riva-Trento-Bolzano. In Höhe Lana ca. 700m von der Ausfahrt entfernt, bei ca. 120Km/h, Rauchwolke und sehr schnell langsam werdende Helena auf ihrer Vespa. Keine Kompression mehr, fuck. Also schnellst möglich vom Highway. Ich schob sie bis Lana in eine Tankstelle, welche sich in den kommenden Stunden als sehr hilfsbereit rausstellen sollte. Da ich Werkzeug und sämtlich Ersatzteile dabei hatte, um einen Motor zu überholen, legte ich los. Vergaser weg, Stoßdämpfer raus und Zylinder runter. Kolbenringe sind fest und federn nicht mehr sie sind eins mit dem Kolben. Also was tun? Wer hätte Zeit die Vespa zu holen? Mit ein paar Freunden telefoniert, Auto organisiert, Ort durchgegeben. Da kommt der Mechaniker der Tanke was denn sei, also auf die schnelle erklärt. Er meinte da unten sei der Bertulli, die haben einen krassen Dialekt, ich also zu dem hin in der Hoffnung er hätte irgendeinen passenden Kolben oder Zylinder. Nur doof dass wir grad in der Zeit da sind, als die Handwerker in Tirol fast alle Handwerksferien haben. Er hat also zu. Die nächste Piaggiowerkstatt ist in Meran also los. Während ich mit Basti nach Meran fahr und such, sucht der Typ aus der Tanke uns sämtliche Adressen und Telefonnummern von den Piaggio-Händlern in Italien raus. Kaum zu glauben die haben in der Pampa Internet, und die Leute können es sogar bedienen. Also bei den umliegenden angerufen. Die Hinterhofwerkstatt in Meran hat offen und sogar einen neuen 133er Polini da. Nichts wie los. Während ich diesmal allein nach Meran in besagte Werkstatt fahr, telefoniert Helena mit der Heimat und bestellt ihr Taxi nach Hause ab. In der Hinterhofwerkstatt bekam ich den Zylinder, die haben Preise… also wieder nach Lana und Helena’s Vespa ein neues Herz einpflanzen, etwas fetterer bedüsen, Sachen packen, freundlich bei den Leuten der Tanke bedanken und auf geht’s. Da es kurz vor fünf ist beschließen wir nur bis Rabenstein zu fahren und dort bei Bekannten im Gasthof Rabenstein zu nächtigen. Da aber keine Zimmer frei sind, bekommen wir Klappbetten in der Garage. Nach dem Aufbauen erst mal die vorzügliche Küche genießen, anschließend duschen und pennen.

Freitag den 21.08. Wir habe glaub ich nirgends so gut geschlafen wie in der schön kalten Garage. Frühstück bekamen wir oben in der Gaststube, dort trafen wir auch einen Motorradfahrer aus Oberschwaben, der glücklicherweise eine Karte hatte. Also wieder Zettel schreiben, aufräumen, für Dusche und Essen zahlen, bedanken und ab auf die Straße. Timmelsjoch-Königsrain-Sölden-Längenfeld-Oetz-Imst-Hahntenjoch-Nesselwängle-Sonthofen-Isny. Auf dem Hahntennjoch sind wir durch einen Schauer gefahren, daraufhin wollte Basti’s ETS nicht mehr so recht aber es ging noch vorwärts. Vorsicht die Straßen werden sehr rutschig, wenn sie nass sind, auch wenn sie nicht danach aussehen. Nach der ungewollten Dusche ging es wieder voran. Wir hatten ab und zu einen leeren Tank aber dank Reserven kamen wir weiter. In Sontofen aßen wir noch kurz was, und dann ging‘s auch Heim ohne größere Zwischenfälle.

Fazit: absolut empfehlenswertes Abendteuer, Landkarte ist von Vorteil aber nicht Plicht (wir hatten auch Keine), auf Zelt verzichten und stattdessen ein Gasthof aufsuchen ist besser aber nicht zwingend teurer, jede Tankstelle anfahren man weiß nie wann die nächste kommt, achtung kann süchtig nach mehr machen.




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